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Zeitmanagement / Arbeitsalltag / Ihre Entscheidungen / Selbstmanagement - Folge 1

Mit diesem Artikel lade ich Sie dazu ein, sich über die Begriffe Zeitmanagement und Selbstmanagement Gedanken zu machen. Lassen Sie sich auf diesen Artikel ein - Sie bekommen sicher andere Gedankenanregungen und Informationen als Sie bisher mit diesem Begriff in Verbindung bringen. Versprochen!!!

Was hat Zeitmanagement mit Selbstmanagement zu tun? Hat es überhaupt etwas damit zu tun?

Zeitmanagement ist die Kunst, seine Zeit optimal zu nutzen. Sagen die einen. Zeitmanagement ist definitorischer Quatsch, sagen die anderen.
Denn Zeit kann man nicht managen, sie vergeht immer gleich schnell – unabhängig davon, was wir damit anstellen. Jeder Tag hat für jeden Menschen 24 Stunden, egal ob wir ihn managen oder nicht. Das ist einerseits höchst gerecht, denn die Zeit kennt und macht keine Unterschiede zwischen den Menschen, andererseits lässt sich auch nicht verleugnen, dass das einigen Menschen mehr Probleme bereitet als anderen.

Der Begriff Zeitmanagement trifft nicht den Kern des Problems. Denn es geht nicht darum Zeit zu managensondern die eigene Arbeits- und Lebensweise. Wenn wir nun die 24 Stunden als Maßstab nehmen, und die lassen sich ja bei bestem Willen nicht wegdiskutieren, dann geht es insgesamt um die persönliche Lebensweise.
Die Arbeitsweise ist da ein wesentlicher Teil, da dieser Teil auch die anderen Teile (z.B. Familie, Freizeit) teilweise massiv beeinflusst.  

Um diesen Beitrag, der sich mit dem Arbeitstag und Ihren Entscheidungen beschäftigt, nicht zu überstrapazieren - meine Newsletter sind ja meistens, na sagen wir textreich :-) - wird es im nächsten Newsletter die Fortsetzung geben.

Wer seinen Arbeitsalltag besser in den Griff bekommen will, sollte sich deswegen Gedanken über sein Selbstmanagement machen.

Aber was bedeutet das? Letztlich geht es darum, den eigenen Arbeitsalltag bewusst in die Hand zu nehmen. Dazu zählen: Planung, Organisation, Motivation und Zielsetzung. Konkret umfasst Selbstmanagement die folgenden Punkte:

  • sich selbst besser zu organisieren,
  • seine Aufgaben zu planen,
  • sich schon morgens einen Überblick zu verschaffen,
  • zu priorisieren
  • natürlich über den Tag aktiv zu bleiben und
  • auf aktuelle Entwicklungen zu reagieren - am besten mit Punkt 1 dieser Aufzählung


Im Kern geht es darum, dass Sie bessere Entscheidungen treffen. Das allerdings ist harte Arbeit. Rund 20.000 Entscheidungen treffen wir täglich, die meisten davon binnen Sekunden bzw. Sekundenbruchteilen. Das macht diese erstens nicht gerade leichter und zweitens tückisch.
Warum tückisch?

Insbesondere im Job geraten wir immer wieder in Situationen, in denen wir blitzschnell reagieren müssen. Dort stehen wir mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 60 Prozent unter Zeitdruck, hat einmal das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin ermittelt.

Keine guten Voraussetzungen. Wer viel entscheiden muss, büßt dabei einen Gutteil seiner geistigen Kapazitäten bzw. Freiheiten ein. Fast alle Entscheidungen werden dann unbewusst getroffen - es wird auf sogenannte Erfahrungsmuster zurückgegriffen.

Der Mensch hat dafür allerdings eine Art von (Schutz)Mechanismus entwickelt: den Instinkt. Klingt gut - ist es auch gut?

Die Antwort darauf, und zugleich der Abschluss der ersten Folge, ist ein kurzer Ausflug in unsere Entscheidungsfindung - wissenschaftlich (trotzdem leicht) verständlich dargestellt.

Über 20 Jahre ist es her, dass dem US-Neurophysiologen Benjamin Libet aufgefallen ist, dass unser Gehirn etliche Sekunden vor der eigentlichen Entscheidung aktiv wird.
Damals entstand eine heftige und teilweise auch hitzige Diskussion über die tatsächliche Willensfreiheit des Menschen - denn womöglich haben wir schon entschieden, bevor wir das bewusst tun.
Entscheiden wir dann noch bewusst - oder wurde uns die Entscheidung vom Unterbewusstsein abgenommen und wir suchen nur mehr die Rechtfertigungen für diese getroffenen Entscheidungen?

Wissenschaftler der Harvard Universität haben untersucht, wie schnell die emotionalen beziehungsweise rationalen Denkvorgänge auf einen solchen Entscheidungsreiz folgen und was dabei passiert.
Sie vermuten es wahrscheinlich schon: Die emotionale Reaktion erfolgt fast doppelt so schnell wie die rationale Reaktion.

220 bis 260 Millisekunden nach dem auslösenden Impuls fühlen wir: "Das will ich (haben)" oder "Das will ich nicht". Erst ab der 480. bis 640. Millisekunde setzt der Verstand ein und kalkuliert, verifiziert, rationalisiert.
Im neuronalen Kosmos ist die emotional erfolgte Wahl mittlerweile 'uralt'. Deshalb übernimmt der Verstand meist eine andere Aufgabe: Er suggeriert.

Wir versuchen damit unsere Entscheidung zumindest zu begründen. In etwa so: Ich kann dieses Stück Schokolade/Kuchen/Torte ruhig essen, denn heute Abend mache ich ja sowieso Sport. Das Ganze, also die rationale Rechtfertigung für die emotionale Entscheidung, basiert häufig auf dem psychologisch tief verwurzelten Bedürfnis, recht zu haben. Und zwar auch sich selbst gegenüber.
Das Rationale rechtfertigt somit das Emotionale.
In der Literatur wird zu diesem Thema geschrieben: Wir neigen unbewusst zum Selbstbetrug. Wobei das Wörtchen 'unbewusst' erstens sehr wichtig ist und zweitens wir damit schon wieder den Ursprung unserer Entscheidungen qualifizieren.

Seien Sie sich dieser Wirkungen also bewusst, wenn Sie Ihre Prioritäten setzen oder Ihren Tag planen. Nicht selten spielen Ihnen dabei womöglich Ihre Vorlieben einen Streich, die der Verstand hernach auch noch souverän rechtfertigt ("Das hat Zeit bis morgen.....").

In der Folge 2 bekommen Sie Tipps für Ihr Selbstmanagement und wie Sie dieses unterstützen können.